Vorteile von PV-Überschussladen
Geringere Kosten
Der Hauptvorteil von PV-Überschussladen mit einer intelligenten Wallbox ist die Einsparung von Kosten. Wer seinen eigenen Strom zum Laden des E-Autos nutzt, der fährt ja quasi umsonst. Ganz so ist das natürlich nicht: Im Durchschnitt liegen die Gestehungskosten für den Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage bei rund 10 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet gegenüber dem Netzbezug von aktuell ca. 40 ct/kWh eine Ersparnis von 75 %. Auf 10.000 km betrachtet macht das etwa 600 € geringere Kosten aus.
PV-Strom: 0,10 €/kWh
Netzstrom: 0,40 €/kWh
Verbrauch: 20 kWh je 100 km
PV-Überschussladen:
0,10 €/kWh x 20 kWh / 100 km x 10.000 km = 200 €
Laden aus Netzstrom:
0,40 €/kWh x 20 kWh / 100 km x 10.000 km = 800 €
800 € – 200 € = 600 €
Befinden Sie sich gerade in der Planungsphase für ein neues (E-)Auto, könnte man zusätzlich noch die Kosten mit einem Diesel-Fahrzeug vergleichen. Das birgt natürlich viel Fehlerpotenzial / Diskussionsgrundlage aufgrund unbekannter Variablen. Für einen groben Überblick legen wir der Einfachheit halber folgende Kriterien zugrunde:
- Verbrauch Diesel-Fahrzeug: 6 Liter je 100 km
- Kosten für Diesel: 1,75 €/l
Höherer Eigenverbrauch
Wer bereits eine Photovoltaik-Anlage besitzt, der weiß: Man sollte möglichst viel des erzeugten Stroms selbst verbrauchen. Die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz lohnt sich aufgrund der geringen Vergütung nicht.
Ein E-Auto ist in der Regel der größte Verbraucher im Haus und zusätzlich am besten zeitlich steuerbar. Somit eignet es sich sehr gut für eine intelligente Lastverschiebung. Mit einer passenden Wallbox kann man das E-Auto genau dann laden, wenn genügend PV-Überschuss zur Verfügung steht. Welche Wallboxen eignen sich für PV-Überschussladen?
Hat man beispielweise aktuell ein Energiesystem aus Photovoltaik-Anlage und Speicher, so kann man den Eigenverbrauchsanteil mit PV-Überschussladen durchaus um 15-20 % steigern.
Komfort
Sollten Sie noch keine Wallbox besitzen und müssen öffentlich Laden, dann sind Sie es sicher leid, jedes Mal eine Ladesäule zu suchen. Das Laden mit einer intelligenten Wallbox ist viel angenehmer: Man kommt nach Hause und steckt das Auto an. Bei der nächsten Fahrt ist das Auto dann mit überschüssigen PV-Strom geladen.
100% Erneuerbare Energie
Der Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage ist zu 100% erneuerbar und CO2-neutral. Bei Netzstrom ist das (noch) nicht der Fall. Wer also ökologische Aspekte berücksichtigen möchte, der kann mit PV-Überschussladen also einen wesentlichen Beitrag leisten.
Hinweis: Natürlich wird bei der Herstellung der Solaranlage auch CO2-ausgestoßen. Diese Emissionen amortisieren sich allerdings in weniger als 2 Jahren. Man kann also generell sagen, dass eine PV-Anlage mehr Energie erzeugt, als für Ihre Herstellung aufgewendet wurde.
Wie groß muss meine Photovoltaik-Anlage sein, um PV-Überschuss nutzen zu können?
Geht man ganz grob davon aus, dass ein E-Auto je 10.000 km rund 2.000 kWh verbraucht (entspricht 20 kWh pro 100 km), dann lassen sich leicht Rückschlüsse auf die benötigte Anlagengröße ziehen. Wir als PV Portal Thüringen können sehr genau simulieren:
- Welcher Spezifischer Jahresertrag (kWh pro kWp) kann an Ihrem Standort erreicht werden?
- Wie viele Module passen überhaupt auf das Dach?
- Wie hoch ist Ihr Eigenverbrauchsanteil?
Für eine Überschlagsrechnung nehmen wir nun an, dass eine fiktive Photovoltaik-Anlage jährlich 900 kWh pro kWp erzeugt. In der folgenden Tabelle stellen wir dar, bei welcher Fahrleistung wie viel kWp nur für das Laden des E-Autos benötigt werden.
jährliche Fahrleistung | benötigte Energie | Anlagengröße |
---|---|---|
10.000 km | 2.000 kWh | 2,2 kWp |
15.000 km | 3.000 kWh | 3,3 kWp |
20.000 km | 4.000 kWh | 4,4 kWp |
25.000 km | 5.000 kWh | 5,6 kWp |
30.000 km | 6.000 kWh | 6,7 kWp |
Hierbei gilt aber natürlich: Je mehr kWp vorhanden, umso schneller könnte das Auto geladen werden. Der spezifische Ertrag ist außerdem abhängig von der Jahreszeit. Im Winter fällt der Solarertrag geringer aus, als im Sommer. Wer also auch im Winter sein Auto zu 100% mit PV-Überschuss laden möchte, der muss seine Anlage deutlich größer dimensionieren.
Welche Wallboxen eignen sich für PV-Überschussladen?
PV-Laden ohne intelligente Steuerung
Die einfachste Möglichkeit mit PV-Überschuss zu laden, ist das E-Auto manuell bei entsprechendem Solarertrag anzustecken. In der Praxis funktioniert das so: Sobald im Monitoring der PV-Anlage (App, Webinterface) oder auf dem Stromzähler eine Netzeinspeisung erkannt wird, stecken Sie das E-Auto an die Wallbox an. Im besten Fall regeln Sie den Ladestrom in der Wallbox oder im Auto so herunter, dass auch wirklich nur der eigene Solarstrom genutzt wird.
Das Prinzip funktioniert mit allen PV-Anlagen und allen Wallboxen. Hierfür benötigen Sie keine spezielle Hardware und können z.B. die sehr günstige Heidelberg-Wallbox kaufen.
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Intelligentes Lademanagement per Software
Genau genommen gibt es ein intelligentes Lademanagement nur über Software nicht. Man kann jedoch vorhandene Hardware (Stromzähler / Wechselrichter) nutzen, um Wallboxen mit entsprechenden Schnittstellen intelligent zu steuern. Eine Möglichkeit ist die Software von Clever-PV in Kombination mit einer go-e Wallbox. Wir haben eine konkrete Anleitung geschrieben, wie man die Solarman App, den go-e Charger und clever-PV einrichtet, um ein PV-Überschussladen zu gewährleisten.
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Intelligentes Lademanagement per Hardware
Bleiben wir bei dem Beispiel mit dem go-e Charger: Stattet man diesen zusätzlich mit einem Controller (Energiemanagementsystem) aus, lässt sich der überschüssige Solarstrom messen und dynamisch in das E-Auto laden.
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Einige Wechselrichter- bzw. Speicherhersteller bieten auch eigene Wallboxen, die mit dem Energiemanagementsystem kommunizieren und so PV-Überschussladen ermöglichen. Diese All-In-One-Lösungen sind tendenziell etwas teurer, bieten aber natürlich mit Abstand den meisten Komfort. Sprechen Sie uns hierzu am besten direkt an, dann können wir das bei den Angeboten der Installateure berücksichtigen.